Montag, 12. September 2022

Sur la route du pèlerinage

Die erste Etappe liegt hinter uns. Bei Sonne und blauen Himmel starten wir morgens, ich habe Holger tatsächlich früh aus dem Bett bekommen, an der Loire. Ein noch kleineres Frühstück, Rucksack auf und los geht es! 

Der Rad- Wanderweg ist wunderbar als GR 3 und mit der Pilgermuschel ausgeschildert. Zum Glück asphaltieren die Franzosen nicht alle Radwege und so laufen wir auf festen Wegen, gesäumt  von großen Bäumen immer in Sichtweite des Flusses entlang.

Bald kommt eine Sandsteinsäule auf der eingemeißelt wurde: 1604 km bis Santiago de Compostella. Ach wenn ich doch nur Zeit hätte....aber keine undankbaren  Gedanken sollen heute durch meinen Kopf fließen. 




Kurze Zeit später kommen wir zur Chapelle Saint- Mesmin, wo wir innehalten und ich um Schutz für den Weg bitte. Die Sonne zeichnet herrliche, farbige Reflexionen der bunten Fensterbilder an die Wand.





Die Landschaft ist wunderschön, in und an der Loire sehen wir jede Menge Vögel: Kormorane, Reiher, Möwen, Blesshühner... Der Fluss hat extremes Niedrigwasser und der Wind weht ab und an eine leicht brackige Note herüber. An den Ufern wächst jede Menge gelb blühendes " Gemüse" und überall werden Sandbänke sichtbar. Bootsverkehr ist hier nicht mehr möglich.






Auf dem ganzen Weg gibt es jede Menge Pausenplätze, aber wirklich keinen einzigen OHNE Papierkorb. Dementsprechend sieht es überall sehr sauber aus. Es geht also, wenn die Kommune ein Interesse daran hat. Bewundernswürdig!





Wir laufen an kleinen, großen, alten, neuen Villen, Häusern, Herrenhäusern und Datschen vorbei und freuen uns an der Vielfalt der Lebensqualitäten.


In Saint Ay verlassen wir den Weg, um im Ort in der Boulangerie ein Teilchen zu kaufen. Damit setzen wir uns vor das Geschäft. 

Ein junger Mann mit bepacktem Fahrrad verspeist in unserer Nähe ein Baguette. Als er wieder startet, grüßt er auf deutsch und ich frage, wohin er fährt. Santiago...wie schön. Wahrscheinlich ist er in drei Wochen da. Wir wünschen uns ein Buen camino! Und weiter geht es.

Die Sonne meint es sehr gut mit uns. 31° sagt ein  Thermometer. Wir Schwitzen dementsprechend.

Am Ortsanfang  von Menge -sur -Loire gibt es einen ganz wunderbaren Picknickplatz: unter hohen Bäumen stehen Gartenstühle mit Kissen und laden zum Verweilen ein. Ein Brunnen funktioniert und lässt uns frisches, kaltes Wasser tanken. Hier ist eine größere Pause fällig.





Im Ort laufen wir zum Schloss, dass montags geschlossen ist und so bestaunen wir nur die alte Kirche.




Die letzten 8 km sind härter, denn hier laufen wir große Abschnitte ohne Schatten. Doch wir sind noch voller Elan und schauen fröhlich in die Natur.

Unterwegs überholen uns viele Radfahrer und ein Pärchen ist auch auf dem Weg nach Spanien. Die meisten sind Einheimische, die grüßen und uns auf die Muschel ansprechen.

Ja, wir sind Pilger und auf dem Weg. Noch fließen die Gedanken nicht frei, aber es ist ein herrliches Gefühl unterwegs zu sein.

In Beaugency soll heute, nach 30 km, Schluss sein. Über eine wunderschöne, alte Steinbrücke geht es zum Campingplatz Val de flux, wo wir flux ein Zelt mit Bettzeug mieten und ganz spartanisch die Nacht verbringen werden.  



Doch vorher müssen wir noch in den Ort essen gehen, denn der Laden auf dem Platz hat nur noch Alkohol und alte Chips.

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