Montag, 19. September 2022

8. Etappe: Pilgerherbergs- Verweigerer

Nach unserem petit dejeuner verlassen wir Tours bei frostigem, himmelblauem Wetter. 

   

Gleichzeitig verabschieden wir uns von der Loire und wenden uns ein Stück der Chér zu. Hier laufen wir über die Île de Honoré Balzac, einem schön angelegten Naherholungsgebiet mit Sportplätzen, Spielplätzen,  Vogelvolieren und Esel-, Ziegen- und Alpakagehege. Dazu jede Menge Picknickbänke. So erreichen wir Saint Avertin und kommen am dortigen Schloss vorbei. Auf einem Schild steht, dass geschlossen ist, aber da mein Französisch nur rudimentär ist und das Tor offen steht...werfen wir einen Blick darauf.



Im Ort selber laufen wir wieder an herrlichen Grundstücken und Häusern vorbei, bis es endlich über Wiesen ins Land reingeht. Auf einer dieser Wiesen legen wir uns in die Sonne, die nun auch wieder wärmt und genießen die Ruhe.


Danach geht es durch einen schönen Mischwald und später durch ein Tor. Hier soll laut Karte irgendwo ein Schloss stehen, aber wir kommen an mehreren Kreuzungen mit ellenlangen Sichtachsen vorbei, doch das Schloss sehen wir nicht. Es ist verrückt.
 

Unter der Autobahn Paris- Bordeaux geht es hindurch und wieder über Wiesen in den Wald.
Dann erreichen wir einen Bahndamm, wo gerade ein kleiner Zug - ein Wagen mit 2 Führerständen- entlang zuckelt. Kurz darauf hält er wirklich an. Wir sind in Veigné.


Schön bepflanzt Kreisel sind in Frankreich häufig zu finden.

                  Ein Pilgerbild😄

Ein kleiner Ort, indem der Tabac Urlaub hat und nur ein kleiner, zugerumpelter Lebensmittelladen offen hat. Den Inhaber und die Kasse findet man erst auf den 3. Blick, denn davor türmen sich Dosen  und Kisten. Bananen in Sommerbräune ziehen kleine Fliegen an.
Wir kaufen uns kalte Getränke und Kekse und setzen uns vor die verschlossene Kirche auf eine Bank.



Nach einer kurzen Pause geht es auf kleinen Sträßchen  in einen Wald, der uns nach Montbazon führt.



Hier trohnt hoch über dem Ort auf einer teilsanierten Festung eine riesige Madonna. Sehr beeindruckend.



Der Ort ist quirlig und wir gehen zum Touribüro , wo es einen weiteren schönen Stempel gibt. Auch gibt es hier eine kommunale Pilgerherberge für 4 Pilger in 2 Zimmern. Ich freue mich schon den ganzen Tag drauf, vielleicht ist ja noch jemand zu Fuß unterwegs.
Holger fragt nach. Es wäre möglich. Den Schlüssel müssen wir im Mairie ( Rathaus) holen. Also könnten wir...denn sein Argument, dass er nicht mit Fremden in einem Zimmer schlafen will...zieht ja nicht. Holger fragt, ob es da laut sei? Nein, es wäre ruhig. Also auch kein Grund...
Doch Holger hat einfach keine Lust. Ihm fehlt die Neugier, ein bißchen Abenteuerlust und vielleicht auch das Pilger- Gen. Schade! Ich bin enttäuscht. Es macht immer Spass im Gästebuch zu blättern, wer, wann , wohin unterwegs war.
Holger geht zum Campingplatz und mietet ein charmantes Zelt mit eigenem Badehäuschen. Es hat eine Elternschlafkoje und eine für 3 Kinder. Da gehe ich rein, so höre ich Holger nur in der Ferne schnarchen.






Wir kaufen fürs Abendbrot ein, ruhen in der Sonne aus und genießen das Abhängen .
Im Intermarché haben wir eine wirklich schöne Rosé- Weinflasche gekauft und das Roséweinregal war länger als bei Rewe das ganze Weinregal. Die Franzosen sind Weinproduzenten, Weintrinker und Genießer. Es macht Spaß die Etiketten zu entziffern und eine Wahl zu treffen.



Die Weinflasche mit dem Touraine- Dekor ist wunderschön und landet leider im Flaschen- Container 🤔

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen