Freitag, 31. Mai 2024

Lustiges Pilgerleben

Morgens gehen wir in das Café frühstücken und genießen gerade aus dem Ofen gekommene Zimtrolle und Neapolitaner ( in Frankreich sagt man dazu pain aux chocolate), Kaffee und frisch gepressten Orangensaft.



Ein gutes Frühstück erhält die Laune, denn heute regnet es einen feinen, alles durchdringenden Nieselregen. Nebel und Regentropfen lassen mich sehen, dass ich nichts sehe.


Der Weg führt stetig bergauf auf Asphalt und so versinken wir wenigstens nicht im Matsch. Ich stürme vorwärts und sehe nicht viel und so verpasse ich einen Abzweig. Ich wundere mich, dass plötzlich niemand mehr vor oder hinter mir ist und ein Blick auf die Karte zeigt mir den Fehler. Also zurück und das Feld von hinten aufgerollt.



Nun kommt doch ein Stück fußfreundlicher Weg und unter den Bäumen lässt der Regen nach 
Auf einer alten Straße werde ich an der Autobahn vorbeigeführt und sehe Benjamin am Straßenrand, unter Bäumen, auf einer trockenen Stelle sitzen. Also erstmal Pause. 12 km im Regen sind geschafft.

Langsam wird es heller, wir können etwas von der Landschaft sehen und der Regen wird weniger. So kommen wir nach Abadin, wo wir zur Mittagspause in der Bar anhalten. Bei Tortilla und Kaffee schwatzen wir mit  Corinna und ihrer Freundin, die hier schon die Etappe beenden. 
Wir laufen noch ein Stück weiter, denn in As Paredes ist eine vielversprechende Herberge.
Auf dem Weg dahin hört der Regen sogar ab und an auf und wir erfreuen uns an den fett gelb blühenden Ginster und dem satten grün der Hügel.





Dann kommen wir an und ich bin begeistert. Ein altes Haus wurde mit viel Liebe saniert und geschmackvoll eingerichtet. Es gibt einen Pool, aber leider ist es zu kalt. Der Hospitalero ist sehr freundlich und kocht für uns heute Abend.





Nach einer herrlichen Nacht und einem guten Frühstück laufen wir in einen grauen, kalten (ca 8°C) und extrem windigen Morgen. 


Marc schließt sich uns heute an und so sind wir zu dritt unterwegs. Ich laufe ein gutes Tempo, damit mir warm wird. Zum Glück verläuft der Weg durch herrliche Wälder und windgeschütze Hohlwege, sodass ich bald Betriebstemperatur habe. Das Grün der Bäume ist frisch und wir durchqueren wohl bald den letzten Eukalyptuswald, denn heute laufen wir immer mehr durch Mischwald mit mächtigen Eichen, umkränzt von Efeu und einem wunderschönen Unterholz voller Farn und Fingerhut. Überall leuchten sonnengelbe Ginsterbüsche hervor und erfreut das Herz.





Flott kommen wir nach Vilalba, gehen in die Kirche und dann in die Bar, wo wir bei Kaffee uns nett unterhalten
.





Danach hat der Wind es geschafft die Wolken zu vertreiben und die Sonne scheint. Die Stimmung ist super und der Weg ist weiterhin wunderschön und angenehm zu gehen. Kleine Häuser liegen verstreut in der Landschaft.








Wir finden die Bar "Maragata" und halten noch einmal an. Benjamin gönnt sich ein " Menü del dia" und Marc teilt mit mir sein Käsebrot. Wie lieb von ihm.

Danach sind es nur noch 8 km bis zum Ziel, allerdings ziehen diese sich, denn es ist nur noch Asphalt. Das ist hart, zumal kein Fluss die Füße kühlt. Nach 35 km checken wir in der städtischen Herberge ein. 

                       Wer kennt das Vögelchen?




              Pilger -
Joga

Wir sind etwas spät und so sind die besten Betten, Einzelbetten mit Steckdose, schon weg. Doch wir nehmen es gelassen und beziehen ein Doppelstockbett. Die Küche ist auch hier leer und das Restaurant bietet erst 20:45 Uhr essen an. Wir stürmen den Supermarkt und ich esse das 2. Mal Salat aus der Plastikdose, fix und fertig mit Dressing und Gabel.
Wir sitzen vor der Herberge mit Marc, Veronika, Marvin ( Köln), Noel ( der einzige Spanier) und Jannes aus Koblenz. Es geht sehr lustig zu. Wieder erlebe ich einen sehr schönen Abend.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen