Ja der Pilgeralltag lehrt mich immer wieder neue Dinge. So
erwachte ich in Börln morgens und musste feststellen, dass sich mein
Handy vollständig entladen hat! Panik macht sich sofort breit. Ist es
kaputt? Wenn ja, wie kann ich Holger benachrichtigen und wie bekomme ich
ein Neues und meine Daten? Also ab an die Steckdose und warten. Das ist
ja meine stärkste Eigenschaft! Warten statt wilden Aktionismus. Ich
will in Ruhe frühstücken, aber der Magen rebelliert.Zu viel Aufregung!
Nach 1/2 Stunde zeigt das Handy wieder "Leben" und ich kann beruhigt
loslaufen nach Wurzen.Die Strecke ist sehr schön, wenig Asphalt, viel
Wald- und Feldwege.In Körlitz mache ich Pause und bekomme von einer
älteren Frau Sauerkirschen geschenkt. Mit den Mirabellen am Wegesrand
bekomme ich meine tägliche Portion Obst.Danach finde ich eine
Alternativroute nicht und wähle die Alternative über eine große
Kuhkoppel. Die Tiere stehen in großer Entfernung und so wähne ich mich
sicher. Aber ein paar Kühe finden den " blauen Fleck" ( blauer Rucksack,
blaue Hose) nicht so witzig und stürmen auf mich zu. Also flinke Füße,
hinter die Absperrung, wo ich stolpere und im Dreck zur Vernunft komme
und somit zurück auf die Straße! So lande ich unversehrt in Wurzen bei "
Der Kräuterfee", einer netten, privaten Herberge über dem Bioladen
mitten in der Stadt. Ich lege den Rucksack ab und erkunde die
Geburtsstadt von Ringelnatz. Das Museum hat ausgerechnet heute
geschlossen. Beim Bäcker kaufe ich mir Kuchen und im Bioladen Milch und
dann setze ich mich auf die Terrasse am Quartier und lese. Abends wird
die Herberge voll und ich erlebe meine 1. Nacht mit einer schnarchenden
Pilgerin. Morgens gibt es lecker Frühstück und viel Gequassel. Ich
merke, dass das mir nach der langen Zeit der Ruhe alles zu anstrengend
ist und ich mich schnell verabschiede, um in den Lauf- Alleine- Modus zu
kommen. Das nächste Ziel ist Leipzig, welches ich guten Schrittes nach
einer Pause am Golfplatz in Machern ( ein idyllischer Ort dafür) ,
erreiche. Der Weg in die Stadt an der vielbefahrenen Straße nervt und
kurz nach dem Paunsdorfcenter reicht es mir. Der Kilometerzähler wird
ausgestellt und ich fahre mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof, wo mein
erster Weg mich zu Intersport führt. Nach intensiver Beratung habe ich
mir größere Schuhe gekauft (siehe Foto) und habe meine Pilgerkasse
geplündert! Dann bin ich zu meinem Nachtquartier zu Cindy und Roland
aufgebrochen, welche mich ganz lieb aufgenommen haben. Nun kam ein
Kultur-Pausen-Tag. Mit meinen neuen "7Meilenstiefeln" bin ich ins
Zentrum gestartet, um mir in der Nikolaikirche den Pilgerstempel
abzuholen. Dabei bin ich in eine herrliche Kinder-Kirchenführung
gestolpert und habe erlebt, wie einfühlsam Kirchengeschichte Kindern
näher gebracht wird und wie wohlwollend jeder Beitrag der Kinder in das
Geschehen eingeflochten wurde.
Anschließend geht es zum zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, wo es eine Foto- Karikatur- Austellung zur Politik 2014 gibt. Es sind sehr lustige und sehr nachdenkliche Bilder dabei.
Von da geht es zum letzten Kulturpunkt, ins Museum der bildenden Künste, wo ich in der "Schenkung Böhm" einem echten Andy Warhol gegenüber stehe."Caroline" von 1976. Martin Parr sagte mir nix, aber seine Serie " The Phone Book" fand ich toll. Ich schlenderte noch durch die Dauerausstellung und befasste mich mit Max Klinger.
Damit beendete ich meine Kunstpause und begab mich zurück in meine Pension "Lojewski jr." und überlasse mich dem süßen Nichtstun. Gemeinsam mit Cindy und ihrer Küchenwaage reduzieren wir noch das Gewicht meines Rucksacks. Ich bin dabei mich total zu beschränken und andere geben volle Fahrräder als Kunst aus. Motto: Ist das Kunst oder kann das weg! ( Fotos). In meiner Herberge bitte ich meinen mir zur Verfügung gestellten Privatsekretär eine nette Postkarte für die Tageskinder auf den Weg zu bringen. Also lasst euch überraschen! Morgen geht es nach Merseburg. Immer weiter die Straße entlang....
Anschließend geht es zum zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, wo es eine Foto- Karikatur- Austellung zur Politik 2014 gibt. Es sind sehr lustige und sehr nachdenkliche Bilder dabei.
Von da geht es zum letzten Kulturpunkt, ins Museum der bildenden Künste, wo ich in der "Schenkung Böhm" einem echten Andy Warhol gegenüber stehe."Caroline" von 1976. Martin Parr sagte mir nix, aber seine Serie " The Phone Book" fand ich toll. Ich schlenderte noch durch die Dauerausstellung und befasste mich mit Max Klinger.
Damit beendete ich meine Kunstpause und begab mich zurück in meine Pension "Lojewski jr." und überlasse mich dem süßen Nichtstun. Gemeinsam mit Cindy und ihrer Küchenwaage reduzieren wir noch das Gewicht meines Rucksacks. Ich bin dabei mich total zu beschränken und andere geben volle Fahrräder als Kunst aus. Motto: Ist das Kunst oder kann das weg! ( Fotos). In meiner Herberge bitte ich meinen mir zur Verfügung gestellten Privatsekretär eine nette Postkarte für die Tageskinder auf den Weg zu bringen. Also lasst euch überraschen! Morgen geht es nach Merseburg. Immer weiter die Straße entlang....
Schade, dass du bereits an Kleinliebenau vorbei bist. Wir hätten dich gerne persönlich mit Kaffee und Kuchen kennen gelernt. Das machen wir seit einigen Jahren, nachdem wir ebenfalls auf der Via Regia waren. Gute Füße weiterhin. Falls es am Abend in der Herberge langweilig wird: hier unser Blog über unsere Wge: www.gertkleinsteuber.blogspot.de
AntwortenLöschenhallo bruni. wenn du in erfurt bist gib doch einfach mal Bescheid. würde mich sehr freuen.
AntwortenLöschenbuen camino
pilger max aus der Oberlausitz
welcher jetz in erfurt wohnt.
Hallo Bruni, toll das du deinen Traum wahr machst.
AntwortenLöschenIch habe auch den Wunsch den Jakobsweg zu laufen, einmal war es schon geplant, dann kam mein erstes Kind.
Jetzt bin ich gespannt wann der Weg mich ruft. Bis dahin folge ich dir auf deinen Blog, wenn du durch Bayern kommen solltest sag bitte bescheid.
Bis dahin wünsche ich dir allzeit gute Füsse und buen Camino.
Herzliche Grüße Peggy aus Ingolstadt.